Ein Mann, ein Wort
Am Montag, dem 17.03., startete das “voluntary offseason program” bei den New York Jets. Wie der Begriff bereits sagt, handelt es sich hierbei um freiwillige Workouts unter professioneller Aufsicht in den Anlagen der jeweiligen Teams.
Es ist klar und strikt geregelt, was die Spieler und Trainer zu diesem Zeitpunkt machen dürfen und was nicht, damit sich niemand einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann. Die Spieler dürfen im teameigenen Atlantic Health Jets Training Center in den Kraftraum, sie dürfen sich von Verletzungen rehabilitieren und Meetings stehen an. Wer abwesend ist, darf nicht dafür belangt werden. Es ist vollumfänglich freiwillig.
Es waren bestimmt einige Veteranen ab- bzw. anwesend, jedoch stachen zwei Namen besonders heraus. Zum einen QB Zach Wilson, der die Möglichkeit nutzt und sich pünktlich an seinem Arbeitsplatz einfand. Dass Aaron Rodgers kommt steht außer Zweifel, aber Wilson scheint daran zu arbeiten, seinen “Bust” Stempel in Zukunft abwaschen zu können. Ob er es schafft steht in den Sternen, aber er arbeitet daran und das sollte man respektieren. Und die zweite Personalie: Quinnen Williams.
Der First-Team All-Pro hat bereits im Januar angekündigt, dass er gerne einen neuen Vertrag hätte, um langfristig Sicherheit und die angemessene, finanzielle Vergütung zu bekommen. Er geht in die Fifth-Year Option seines Rookie Contracts.
“Everybody knows I’m a team guy, man. But I do want to get a contract done before the offseason program. I do feel like I deserve to get a contract done before the offseason program just because I did everything right on the field and everything right off the field. Having the organization behind me just like I’m behind them to show that they really support me is a major thing for me.”
Spieler haben nicht viele Möglichkeiten, ihre Wünsche durchzusetzen. Ihre Arbeitgeber hingegen können nach Belieben willkürlich einstellen, entlassen, traden etc pp.
Da ist eine der wenigen Möglichkeiten des Arbeitskampfes der Verzicht auf die freiwilligen Workouts. Und dieses Recht nimmt sich Williams - meiner Meinung nach - vollkommen zurecht heraus.
Beide Seiten sind in Gesprächen und es wird bestimmt ein Vertrag im Bereich von Jeffery Simmons sein (4 Jahre, 23,5 Millionen pro Jahr). Meine Vermutung wäre, dass der Vertrag kurz nach dem Draft abgeschlossen sein wird. Warum man es nicht rechtzeitig angegangen ist und es erneut auf Kante genäht wird, entzieht sich jedoch meinem Verständnis. Pay this man!
Was ist das denn für ‘ne Nummer?
Ebenfalls am Montag, dem 17.03., startete die alljährliche Nummerndiskussion.
Gerade bei den Jets wird diese (zumindest in meinen Augen) Belanglosigkeit bei den Neuverpflichtungen ein Thema. Denn die Nummern 12 und 13 sind bei den Jets zur Ruhe gesetzt. Das sind die alten Nummern von Joe Namath und Don Maynard - beide nicht nur im Jets Ring of Honor, sondern in der Pro Football Hall of Fame.
Joe Namath äußerte jedoch schon vor einiger Zeit von sich aus, dass er damit eiverstanden sei, dass Rodgers die Nummer 12 tragen kann. Dies wird vermutlich auch so passieren, wenn der Trade denn endlich mal erledigt sein sollte.
Bei Don Maynard sieht das anders aus, denn er verstarb im Januar 2022 im Alter von 86 Jahren. Man kann ihn also nicht mehr persönlich fragen und der Neuzugang, der seine Nummer bislang woanders trug, hat längst nicht die Referenzen eines Aaron Rodgers und somit weniger Argumente, eine zur Ruhe gesetzte Nummer zu übernehmen: WR Allen Lazard.
Lazard startete keine Diskussionen, sondern nahm sich im Stillen einfach eine neue Nummer. Ein Fan entdeckte die neue Nummer in einem Video und falls jemand ein Jersey kaufen möchte, kann er/sie es nun gerne tun: Allen Lazard wird die Nummer 10 tragen und übernimmt somit die Nummer, die Braxton Berrios trug, bis er vor Kurzem entlassen wurde und sich wiederum selbst eine neue Nummer in Miami suchen wird, da diese von Tyreek Hill getragen wird.
Außerdem ließ Garrett Wilson verlautbaren, dass er in 2024 eine neue Nummer wird tragen wollen.
Warum es erst im nächsten Jahr so sein soll, dass er zu seiner alten College-Nummer aus Ohio State Zeiten zurückkehrt, erklärt er nicht, aber vielleicht ist es auch einfach nur so. Manchmal steckt nicht hinter jeder Entscheidung eine tiefe Story. In Jets Twitter Kreisen wurde schon spekuliert, ob die Jets die Jerseys in 2024 ändern und er es deshalb so entscheidet. Aber das halte ich für totalen Unsinn, denn wenn man eine solche, marketingtechnisch weitreichende Entscheidung eines Jetsey Changes trifft, wird man eher nicht all seine Spieler frühzeitig darüber informieren und darauf bauen, dass es ein Jahr lang keiner verrät. Im Social Media Zeitalter würde dieses Geheimnis vermutlich nicht länger als einen Tag ein Geheimnis bleiben.
Also ganz einfach für folgende Saison zusammengefasst: Allen Lazard trägt die 10, Garrett Wilson die 17, Aaron Rodgers die 12.
Unsexy
Diesen Begriff hört man immer wieder, wenn es um eine bestimmte Position im Draft geht. Die besten Draft Grades und die Aufmerksamkeit bekommen in der Regel Teams, die Spieler picken, die bereits in den frühen Runden der Fantasy Football Drafts vom Board gehen. Sprich: Skill Player. Der neue Receiver, der Top Tight End oder der Quarterback, der nur in den Top 5 gewählt wird, weil er eben ein Quarterback ist. Oder auf der defensiven Seite der Pass Rusher, der in der Totalen nach einem Sack gezeigt wird. Das liegt in der Natur der Sache und ist auch nichts per se Negatives - schließlich ist für den casual fan eine blanke Statistik leichter greifbar und diese Positionen bieten nun einmal die am leichtesten zu verstehenden oder zu vergleichenden Statistiken. Sieht gut aus, ist leicht zu verstehen - sexy.
Bei den Jets war es letztes Jahr sexy. Doch dieses Jahr wird es das höchstwahrscheinlich nicht.
Wie ESPN Draft Analyst Todd McShay äußerte, ist es “so gut wie sicher”, dass die Jets sich in Runde eins für einen Offensive Tackle entscheiden werden.
Es ist auch sinnvoll. Mit Duane Brown und Mekhi Becton hat man zwei Spieler, die in der Vergangenheit nicht gesund bleiben konnten und mit Max Mitchell einen ähnlichen Fall, der dazu auch noch ein Day 3 Pick im Sophomore Year ist. Es wäre fahrlässig, sich darauf zu verlassen. Und selbst, wenn alles passen sollte, ist Duane Brown in 2024 auch eher am Strand anzutreffen als auf dem Feld - schließlich wird er noch vor Saisonbeginn zarte 38 Jahre alt. Es ergibt also nicht nur Sinn, sondern wurde nun auch von einem namhaften Draft Analysten klar geäußert.
In “consensus” Mock Drafts - also einer Zusammenfassung sämtlicher, frei verfügbarer Mock Drafts im Internet - deutet es darauf hin, dass sich die Jets für Broderick Jones von den Georgia Bulldogs entscheiden könnten. Er wird am häufigsten bei den Jets gesehen.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag sind wir schlauer…
Neuer Podcast
Was wäre ein Newsletter ohne Eigenwerbung. Wir haben eine neue Episode online, die diesmal als One Man Show ausgeführt wurde, weil Patrick aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Er wird jedoch schneller wieder fit sein als Mekhi Becton. Das ist sicher.
Es geht natürlich um den Draft. Aber es gibt auch ein Kryptonit in der NFL Welt für mich und das sind Draft Prospects. Es ist ein Feld, das mich zwar interessiert, wo mich aber fachspezifisch sehr viele Leute ausstechen würden. Deshalb habe ich in dieser Episode auf Jets Targets im Draft verzichtet, um nicht irgendwelche abgelesenen Texte als mein Wissen zu präsentieren.
Somit habe ich die Draft Geschichte der Jets etwas Revue passieren lassen und bin dann doch auf 50+ Minuten gekommen.
Einstellungen > Datenschutz > blockierte Kontakte > …freigeben
So ist der Weg, um bei WhatsApp eine Nummer wieder aus der Blockierungsliste zu entfernen. Und diesen Weg muss Joe Douglas und/oder Brian Gutekunst kürzlich durchgeführt haben, denn kurz vor Absendung dieses Newsletters am Sonntag, dem 23. April, kam folgender Tweet in die Notifications:
Es geht also weiter in den Trade Talks. Mehr sage ich nicht mehr dazu. Selbst als Jets Fan nervt das so langsam. Einigt euch endlich, verdammte Axt.
Und damit ist eine weitere Woche in den Büchern. Im nächsten Newsletter kann ich bereits die Draft Class der Jets präsentieren. Bis dann und Take Off!