Die Zeit schreitet voran und wieder ist eine weitere Woche in den Büchern. Für mich ist es eine großartige Sportwoche gewesen, denn die Major League Baseball hat endlich wieder begonnen. Baseball ist aber nicht für alle etwas und damit möchte ich euch an dieser stelle nicht weiter behelligen. Von daher bleibe ich beim Thema und schaue auf die Flugdaten der vergangenen Woche:
Am Montag, dem 27. März, gaben GM Joe Douglas und HC Robert Saleh Interviews im Rahmen des aktuell stattfindenden “annual league meeting”, in dem die Owner und Front Offices der NFL zu einer Elefantenrunde zusammenkommen.
Es ging um Interesse an Spielern, natürlich um den Aaron Rodgers Trade und einige, weitere Dinge. Ich fasse einmal in Stichpunkten die zentralen Aussagen zusammen:
Es besteht Interesse am langjährigen Center der Houston Texans und Tennessee Titans, Ben Jones (33). Der 2022er Pro Bowl Lineman ist Free Agent.
Das Interesse an Odell Beckham Jr. ist nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch vorhanden. Joe Douglas äußerte, dass es Konversationen mit dem Agent gab und Coach Saleh sagte: “He’s been a fantastic receiver in this league. Everything you hear about him, he’s a phenomenal person.”
Carl Lawson wird nicht gecuttet oder getradet. Saleh sagte, dass er auf jeden Fall weiterhin für die Jets spielen wird.
Es besteht kein Interesse an RB Ezekiel Elliott. Saleh: We love our runningback room.”
Joe Douglas redete gut gelaunt über den Rodgers Trade und nannte es eine “exciting opportunity.” Zweifel an einer Vervollständigung des Deals waren nicht ansatzweise herauszuhören.
Falls ihr euch die gesamte PK von Coach Saleh anhören wollt ist hier das entsprechende Video:
Unwort des Monats: Leverage
Am Dienstag, 28.03., veröffentlichte Charles Robinson von Yahoo Sports einen Artikel über die Verhandlungen zwischen den Jets und den Packers über QB Aaron Rodgers.
Bevor ich dazu komme, aber mal ein kurzer, subjektiver Abbieger zu den immer wieder aufkommenden Gesprächen über “Leverage”. Es wird dauerhaft darüber diskutiert, wer nun die besseren Karten in der Hand hat und wer wen im Trade ausnehmen kann. Meiner Meinung nach ist diese Diskussion absolut nutzlos, denn faktisch betrachtet haben die Green Bay Packers keine guten Karten in der Hand, da Aaron Rodgers klar geäußert hat, dass er für die Jets spielen will, die Jets keinen Plan B haben und es auch keine anderen Trade Destinations gibt. Sprich: Niemand hat Leverage. Es ist nur eine etwas kompliziertere Entscheidungsfindung.
Aber zurück zum Kernthema:
In dem Yahoo Sports Artikel beruft sich der renommierte Journalist auf diverse, nicht konkretisierte Quellen, die besagen, dass der Preis derzeit bei zwei 2nd Round Picks (2023 und 2024) liegt. Der 2nd Round Pick 2024 kann ein 1st Rounder werden, wenn bestimmte Ziele in der Saison 2024 erreicht werden. Knackpunkt ist derzeit, dass die Jets einen (vermutlich 2025er) Pick von den Packers zurückhaben wollen, wenn Rodgers nach der Saison 2023 seine Schuhe an den Nagel hängt.
Auf jeden Fall soll es immer näher in Richtung eines “done deals” gehen.
There is no Plan B
Dass Lamar Jackson einen Trade forderte, dürfte mittlerweile wirklich jede/r im NFL Kosmos mitbekommen haben. Fakt ist, dass die Jets aktuell noch keinen Starting QB haben und somit wird dieses Thema natürlich sofort aktuell. Aber die Jets spielen hier keine Rolle. Joe Douglas äußerte am Montag, dem 27. März, dass man in diese Verhandlungen nicht einsteigen wird. Zitat:
“First of all, Lamar Jackson’s a fantastic player. But where we stand is, it would be disingenuous and negotiating in bad faith if we went down that path. So, right now, we have our plan, we have our process and we’re sticking to that.”
Es ist also klar, dass der Plan A der einzige Plan ist und der heißt Aaron Rodgers. Hier noch einmal erklärt von Mike Garafolo:

4448
Die Sacramento Kings haben die NBA Playoffs erreicht!!! Herzlichen Glückwunsch!


Doch warum diese Nachricht in einem Jets Newsletter? Die Antwort steht in der Überschrift und lautet “4448”.
Am Donnerstag, dem 30. März, haben die Jets nämlich mit dieser Anzahl an Tagen die längste Durststrecke der “Big 4” Leagues - NBA, NFL, MLB und NHL - erreicht. Kein Team der 123 anderen Franchises ist nun so lange ohne Endrundenteilnahme wie die New York Jets.


Das ist ein äußerst trauriges Jubiläum, aber immerhin sind die Jets mal in irgendetwas Platz 1.
Die Weichen sind in diesem Jahr gefühlt in die richtige Richtung gestellt und im Gegensatz zu jeder anderen Offseason, in der man das zuvor - mal aus Naivität, mal aus irrationaler Hoffnung - sagte, scheint es diesmal auch wirklich so zu sein.
Es sind auf jeden Fall zwölf Jahre ohne Playoffs und wenn der oder die LeserIn dieser Zeilen mal überlegt, wo man 2010 in seinem Leben stand, ist das eine wirklich verdammt lange Zeit. Das schafft man auch nur mit schlechten, folgenschweren Entscheidungen und unsere Top 3 haben wir im letzten Podcast aufgezählt:
Es wird Zeit, diese Geschichte zu ändern und die rote Laterne in die NHL weiterzureichen. Sorry, liebe Buffalo Sabres. Aber ihr könnt die gerne haben.
Und die Suche geht weiter
Die Interior Defensive Line ist seit dem Abgang von Sheldon Rankins (Houston Texans) eine Baustelle. Natürlich hat man mit Quinnen Williams bereits Elite auf dieser Position, doch in einer 4-3 Defensive Front reicht das nicht, wenn nur einer die Position mit Qualität füllen kann. Neben Quinnen Williams steht nur Solomon Thomas, der nachgewiesenermaßen kein Quality Starter in der NFL ist, und dahinter befindet sich Practice Squad Level mit Tanzel Smart, Marquiss Spencer und Isaiah Mack. Es muss also etwas passieren, damit Robert Saleh seinen erfolgreichen Stil mit einer rotierenden, dominanten D-Line fortsetzen kann. Der Plan gestaltet sich allerdings als kompliziert, denn zunächst sagte Fletcher Cox (32) ab und kehrte nach Philadelphia zurück.
Und dann war das Interesse an Calais Campbell (36) groß, doch auch dieser verzichtete auf seinen geplanten Besuch am Donnerstag, dem 30. März, in Florham Park. Er schließt sich den Atlanta Falcons an.
Und nun geht die Suche weiter. Der Markt ist noch nicht abgegrast, aber die Qualität von Cox oder Campbell ist nicht mehr zu finden. Ein paar Namen könnten jedoch noch erforderliche Fähigkeiten in den Kader bringen: Quinton Jefferson, Poona Ford, Chris Wormley, Ndamukong Suh, Matt Ioannidis…
Wir werden sehen, ob wir auf dieser Position demnächst Vollzug vermeldet bekommen. Ich persönlich rechne fest damit.
Neuer “Rasen” im MetLife
Ebenfalls am Donnerstag, dem 30. März, wurde bekannt, dass ein neuer Kunstrasen im MetLife Stadium installiert wurde. In der Vergangenheit wurde der Untergrund immer wieder kritisiert, da er aufgrund seines Zustandes Verletzungen verursachen würde.


Ich selbst stand schon zweimal auf dem Kunstrasen des MetLife Stadiums und muss sagen, dass ich mich wirklich darüber wundere, dass das erst 2023 der Fall ist. Jeder Kunstrasenplatz in jedem Dorf in Norddeutschland ist ein luxuriöser Teppich gegen das, was die Verantwortlichen des MetLife Stadiums “Turf” nannten.
Nach dem Spiel wird der Platz immer für hunderte Fans geöffnet, damit man mal auf den heiligen “Rasen” kann. Das ist eine nette Aktion, aber ich selber konnte beobachten, dass die Leute auf dem Feld rauchen, ihre Kippen austreten, Bierdosen mitnehmen und den Müll einfach liegen lassen. Wenn man sowas auf dem Kunstrasenplatz in einer norddeutschen Kleinstadt macht, dann bekommt man ein Jahr Platzverbot und eine Meldung auf Seite 1 der Lokalzeitung. Im MetLife Stadium war das Teil des Events.
Sprich: jede Kritik an dem Untergrund war mehr als nur berechtigt. Vielleicht lernen die Verantwortlichen ja aus dem bisherigen Umgang mit dem Untergrund.
Mehr gab es bislang nicht. Über das Wochenende ist nichts passiert. Bis nächste Woche.
Go Jets!